Hinrundenbilanz: Sehr gute Serie

Hinrundenbilanz: Sehr gute Serie

Hinrundenbilanz: Sehr gute Serie

Die Hinrunde in der Mittelrheinliga ist schon wieder Geschichte. Für den SV Bergisch Gladbach 09 war es eine Serie, die äußerst erfolgreich verlief und mit vielen Highlights gespickt war. Im Rückblick ergeben sich aber auch einige Ansatzpunkte, um sich weiter zu verbessern.

„Das war eine sehr gute erste Serie nach dem schwierigen Start“, zieht auch Trainer Helge Hohl eine positive Bilanz und freut sich, mit Platz 3 derzeit voll auf Kurs des Saisonziels zu liegen, denn am Ende soll es mindestens eine Position unter den Top 5 sein. Nach der Hälfte der Distanz beträgt der Vorsprung auf den Sechstplatzierten bereits acht Zähler.

Allerdings ging es nach dem guten Auftakt mit einem 0:0 beim FC Hennef und dem folgenden 3:0-Erfolg bei Frechen 20 zunächst nicht so positiv weiter. Die 09er fuhren lediglich zwei Zähler aus den drei Spielen gegen Borussia Freialdenhoven, Blau-Weiß Freisdorf und den VfL Vichttal ein. Danach startete der SV 09, der nach dem Abstieg aus der Regionalliga mit einem fast komplett neuformierten Kader in die Saison ging, allerdings eine beeindruckende Serie. Die nächsten zwölf Spiele absolvierte das Team ohne Niederlage, zwischenzeitlich gewann man neun von zehn Spielen und kletterte bis auf den 2. Platz. Die Serie riss erst am vorletzten Hinrunden-Spieltag mit dem 0:1 bei Tabellenführer und Mittelrheinliga-Favorit 1. FC Düren. Hier setzt Trainer Helge Hohl auch in seiner Analyse an, denn gegen den Primus, den FC Hennef, den Siegburger SV und Borussia Freialdenhoven fuhr seine Mannschaft keinen Dreier ein. Als einziges Team aus den Top 6 wurde Frechen 20 besiegt. „Vielleicht müssen wir unsere Ausrichtung in den Spitzenspielen in Zukunft ein wenig anpassen und etwas abwartender auftre-ten“, denkt Helge Hohl über eine Strategieänderung nach.

44 Treffer in 17 Spielen bedeuten unterdessen eine herausragende Ausbeute. In den Matches gegen die Mannschaften jenseits der Spitzenpositionen ließ der SV 09 kaum etwas anbrennen und fuhr zum Teil deutliche Sieg ein – wie beim 7:0 gegen den SV Eilendorf oder dem 8:0 gegen den SV Breinig. Nicht nur in diesen Spielen wurden die Fans in der BELKAW Arena mit zum Teil atemberaubenden Offensivfußball verwöhnt. Als besonders treffsicher zeigte sich einmal mehr Torjäger Metin Kizil mit 16 Treffern, der gemeinsam mit dem Dürener Marc-Frank Brasnic die Torjägerliste anführt. In der zweiten Hälfte der Hinrunde startete zudem Flügelspieler Patrick Friesdorf richtig durch und steuerte acht Tore bei.

Nachwuchsspieler schlugen gut ein
Ein Schlüssel zum Erfolg ist sicherlich, dass es im Kader des SV 09 auch zwischenmenschlich passt, was Trainer Helge Hohl unterstreicht: „Das ist charakterlich eine super Mannschaft.“ Und dieser Zusammenhalt war auf dem Platz zu beobachten, wenn sich die Kicker in kritischen Situationen gegenseitig unterstützten. Zum Erfolg trugen ebenfalls die Nachwuchsspieler ihren Teil bei. Mit Jonas Rücker avancierte ein Akteur, der letzte Saison noch in der Jugend gespielt hat, zum Stammspieler im defensiven Mittelfeld. Gleich bei seinem ersten Einsatz von Beginn – am 7. Spieltag gegen den SV Eilendorf – überzeugt er mit seiner kompromisslosen Spielweise. „Jonas ist sehr zweikampfstark und hat die Mannschaft bereichert“, lobt der Coach seinen jungen Sechser, der es durch seine starken Leistungen ermöglichte, dass Claudio Heider auf die Position 10 vorrückte, um dort wichtige Akzente zu setzen. Aber auch weitere Kicker des 09-Talentschuppens machten im Laufe der Hinrunde auf sich aufmerksam. Nico Kuhbier und Phil Kramer kommen noch bei der U19 in der Bezirksliga zum Einsatz, hatten aber ebenfalls schon einige Einsätze in der Mittelrheinliga. Damit unterstreichen die drei Talente die erfolgreiche und qualitativ hochwertige Arbeit in der Jugendabteilung des SV 09.

Zu der starken Ausbeute der Hinrunde trug ebenfalls bei, dass das Team weitgehend von Verletzungen verschont blieb. Die Belastungssteuerung klappte ausgezeichnet und bis auf eine Muskelverletzung gab es keine Ausfälle. Das änderte sich leider in den letzten drei Saisonwochen, als sich drei Nullneuner in verschiedenen Spielen schwere Verletzungen zuzogen, die eine schwere Hypothek für die Rückrunde bedeuten. Am Schlimmsten erwischte es Nils Lück, der vor der Saison vom FC Hürth kam und hervorragend einschlug, mit einem Kreuzbandriss. Für den Linksverteidiger ist die Saison gelaufen und noch vor Weihnachten steht die Operation an. Kurz darauf erwischte es mit Cenk Durgun den Kapitän und Taktgeber im Mittelfeld mit einem Riss des Syndesmosebandes und des Außenbandes. Eine Operation ist nicht nötig, aber seine Ausfallzeit wird auf zwei bis vier Monate taxiert. Zum Rückrundenauftakt wird der Anführer der 09er wohl nicht zurück sein. Besser ist die Perspektive für Stefano Fragapane, der zu-letzt Nils Lück auf der linken Seite vertrat. Im letzten Match der Hinrunde zog sich der Außen-spieler einen Rippenbruch zu und muss die schmerzhafte Verletzung nun sechs bis acht Wochen lang auskurieren. Im zweiten Teil der Vorbereitung auf die Rückrunde kann er wohl wieder einsteigen.

Bis zum Start im neuen Jahr können die 09er nun ein wenig durchatmen. Dann beginnt eine neue Geschichte, die hoffentlich ähnlich erfolgreich geschrieben wird wie der erste Teil.

Bild: Markus Scheuren